Hallo,
Derzeit befinde ich mich im Bus auf dem Weg von Ho Chi Minh nach Da Lat. Das liegt ein wenig erhöht, und daher ist es dort auch nicht mehr so heiß und schwül. Ich bin sehr gespannt ;)
Jetzt aber zu den Ereignissen der vergangenen Tage.
Der Ausflug in die Cu Chi Tunnel war katastrophal, die Tunnel an sich sind aber ganz interessant anzusehen.
Nur waren wir unglaublich viele Leute, unser Guide war völlig bekloppt und die Genauigkeit der dargestellten "Fakten" darf getrost bezweifelt werden. Die Vietnamesen haben eine seltsame Art, mit ihrer Vergangenheit umzugehen. Zunächst einmal die Einseitigkeit ihrer Berichterstattung, wozu noch ein gehöriges Maß an Polemik hinzukommt, die Guides machen ständig Witze über US-Amerikaner, was ich einfach nur peinlich fand.
Des weiteren seltsam empfand ich die Tatsache, dass gleich bei dem Souvinirshop/Snackstand ein Schießstand ist, wo man gegen Gebühr mal so die Waffen ausprobieren kann, die im Vietnamkrieg benutzt wurden. Mal abgesehen davon, dass man die Schüsse überall auf dem Gelände hört und das sehr verstörend ist, würde wahrscheinlich nirgendwo sonst jemand auf die Idee kommen, bei einem ehemaligen Kriegsschauplatz ein paar Waffen zum Probieren bereitzustellen.
Was mich aber noch mehr gestört hat, war, dass wir da in hohem Tempo durchgezogen wurden, und ich ziemlich sicher bin, dass wir da ein paar Leute vergessen haben. Man kann da nämlich durch so einen Vietcongtunnel durch, der 100m lang ist und alle 10m einen Ausgang hat. Die meisten Leute gehen gleich wieder raus, da dieser Gang extrem niedrig und klein ist. Außerdem ist es stickig und dunkel. Ich bin ganz durchgekrochen, was eine Weile dauert, jedoch war meine Gruppe dann schon weg, von denen war keiner mehr am Ausgang. Ich bin also zum Parkplatz und hab den Bus gerade noch bekommen, bin aber nicht sicher, ob nicht noch wer hinter mir war.
Naja, das krabbeln durch den Tunnel war schon beeindruckend und eine interessante Erfahrung.
Sonst war die Tour eher so der Flop.
Am nächsten Tag hab ich wieder eine Tour gebucht, die auch gut war. Es ging mit Bus und Boot durch die Region des Mekongdelta. Der Mekong ist der größte Fluss in Südostasien und sozusagen die Lebensader hier.
An der Ufern des Mekong leben viele Menschen in Hütten auf Stelzen mit Bootsanleger.
Zunächst besuchten wir einen Floating Market, wo die Leute auf ihren Bötchen Ware an- und verkaufen.
Im Laufe des Tages sahen wir diverse Herstellungsprozesse von Produkten aus der Region. Honig, Popreis, Tee und ähnliches. War alles ganz nett und gab immer was zum probieren.
Später wurden wir auf einem kleinen Seitenarm von so ein paar Frauen auf kleineren Booten zurück gerudert, zuvor waren wir auf einem etwas größeren Motorboot gefahren und den erwähnten Arm mit dem Fahrrad hinauf. Landschaftlich ist das schon beeindruckend, der Fluss wird teilweise extrem breit und erinnert eher an einen See oder gar ein Meer. Das Wasser ist immer bräunlich und undurchsichtig und es schwimmen immer irgendwelche Äste und Blätter darin. Die Umgebung des Mekong ist sehr grün, die Reisfelder hier haben sowieso das satteste Grün, was ich je gesehen habe.
Nun ja, abends ging es dann zurück in den Verkehr von Ho Chi Minh.
Jetzt steht also das vietnamesische Hochland auf dem Plan, die Landschaft, die sich mir hier während der Busfahrt schonmal bietet, gefällt mir sehr.
Hügel, komplett mit Urwald bewachsen, einzelne Felsen, die aus diesem Grün herausragen und blauer Himmel, mit vielen schönen Wolkenformationen, nachdem es eben geschüttet hat. Dazu gibt es immer mal wieder tief hängenden Nebel, der die grünen Hügel bedeckt und ein Wasserlauf in der typischen braunen Farbe.
Ich freue mich schon, mehr davon zu sehen.
Ich melde mich dann bald mit mehr Eindrücken aus der Natur Vietnams.
Bis dahin,
Heiko
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